Am Samstag, dem 3. Februar 2018 traf sich ein großer Teil der sächsischen Turngemeinde in Gersdorf, um zu Jahresbeginn die Form zu testen. Der Gersdorfer Glück-Auf-Pokal folgt dabei ein paar eigenen Regeln. Zum einen werden nicht alle Geräte geturnt, um den Wettkampf in vernünftiger Zeit über die Bühne zu bringen und da die Gersdorfer Halle ohnehin zu kurz ist, um im Jugend- und Erwachsenenbereich einen regulären Wettkampf am Sprung durchzuführen. Auch wird das schlechteste Gerät gestrichen, so das man ohne Risiko mal was ausprobieren kann. Um auch die jüngeren Turner heranzuführen, gibt es am Vormittag neben dem Wettkampf für die Senioren über 50 und über 70 einen Kürwettkampf für Jungen bis 14 Jahre an den Stützgeräten, bei dem jeweils 5 Element möglichst hoher Wertigkeit + Abgang gezeigt werden müssen. Da es keine Mindestschwierigkeiten gibt, eignet sich das gut als Einstieg, den bei den Gersdorfern dieses Jahr der erst 9jährige Lennox Krotzsch wagte. Und mit Platz 17 von 24 Startern gelang ihm das auch gut. Die etwas älteren Gersdorfer Finley Neubert (10), Arno Kern (10) und Clemens Bachmann (13) konnten sich mit den Plätzen 10, 14 und 16 nur etwas weiter vorn einordnen. Der Sieg in diesem Wettkampf ging an Vincent Vogel von der VSG Pirna vor den Oschatzern Ricky Schmidt und Hannes Woitaß. Bei den Senioren gingen die Pokale an Wolfram Mainer vom TSV Germania Werdau und Frank Lahn vom TSV Nordhausen. Der Gersdorfer RAiner Preuß erkämpfte sich hier den dritten Platz.
Der Wettkampf am Nachmittag war so stark besetzt wie noch nie, das lag vor allem daran, dass die DHFK Leipzig in voller Besetzung anreiste. In einem hochkarätigen Wettkampf der Jugendlichen 14 bis 17 Jahre siegte Finn Mägde von der DHFK Leipzig vor dem beim KTV Chemnitz trainierenden Burgstädter Tobias Schnurr und Ole Mägde, ebenfalls DHFK. Die erst kürzlich in diese Klasse gewechselten beiden Gersdorfer Niklas Haase und Vincent Uhlmann kamen hier auf Rang 6 und 7, was vor allem der Tatsache geschuldet war, dass sie an mehreren Geräten erst noch dabei sind, sich vollwertige Übungen zu erarbeiten.
Da es sich nicht um einen Wettkampf der regulären Meisterschaften handelte, war auch der 10jährige Gersdorfer Fabrice Szakal, der täglich beim Kunstturnverein Chemnitz trainiert, aber trotzdem noch den Weg in die Gersdorfer Halle findet, startberechtigt und turnte in dem für Kinder bis 14 Jahre ausgeschriebenen Kürwettkampf an den Hochgeräten. Für ihn besteht bei solchen Wettkämpfen das Problem darin, kurzfristig Übungen zusammen zu stellen, da die Anforderungen und der Trainingsaufbau im Leistungsturnbereich ganz anders sind. Hier ist vor allem interessant, wie sich die Gersdorfer Nachwuchstalente im Vergleich schlagen. Luca Fenzl (11 Jahre) hat den Schritt an die Hochgeräte schon gut geschafft und lieferte sich einen packenden Kampf mit Fabrice, den er mit dem minimalen Abstand von 0,05 Punkten für sich entscheiden konnte. Dies brachte den 2. Platz, denn Ayyub Bouamama von der DHFK Leipzig turnte schon eine Klasse besser und war nicht zu schlagen. Enzo Oppitz (12 Jahre) ist auch fast dran, braucht aber noch etwas Zeit, um am Hochreck stabil zu turnen und vor allem an den Ringen einen höheren Ausgangswert zu schaffen. So kam er auf Platz 7 mit Tendenz nach oben. Diese Tendenz haben eigentlich auch die Gersdorfer Nachwuchsmänner, die aber der Grippewelle zum Opfer fielen, So mussten es die (nicht-mehr-Nachwuchs-) Männer André Uhle und Steve Pützschler mit einem Doppelsieg in der Leistungsklasse 2 richten. In der von den Gersdorfern nicht besetzten Leistungsklasse 3 holte sich der Bernsbacher Leonard Lippold den Pokal.
Insgesamt war es ein stimmungsvoller Wettkampf, in dem 60 Turner dem Publikum zum Teil hochkarätige Übungen demonstrierten und schon ihr Kommen im nächsten Jahr angekündigt haben.