Erste Formprobe für Turner von SSV Blau-Weiß Gersdorf beim traditionellen Glück-Auf-Pokal

(von Florian Lindner)

Er ist mittlerweile eine feste Größe im Wettkampfkalender vieler sächsischer Turnvereine geworden, der Glück-Auf-Pokal in Gersdorf, welcher jedes Jahr im Februar stattfindet und am vergangenen Samstag seine 13. Auflage erlebte. Mehr als 70 Gerätturner aus Sachsen und Sachsen-Anhalt waren in diesem Jahr nach Gersdorf gekommen, um in insgesamt 8 Alters- und Leistungsklassen um die Siegerpokale zu kämpfen. Ein besonderes Highlight ist in jedem Jahr die Bandbreite der Teilnehmer, gehen doch Aktive im Alter zwischen zehn und 80 Jahren an die Geräte. Da viele Sportler das Pokalturnen auch als erste Formprobe für das neue Wettkampfjahr nutzen möchten, ist eine weitere Besonderheit der sogenannte „Streichwert“, welcher es ermöglicht, dass das schlechteste Einzelgeräteergebnis eines jeden Turners am Ende gestrichen und so für die Gesamtwertung nicht berücksichtigt wird. Für die zahlreichen Zuschauer hat das wiederum den Vorteil, dass viele Aktive auch schwierigere und zum Teil spektakuläre Elemente in ihre Übungen einbauen, auch wenn sie noch nicht immer hundertprozentig sicher sitzen. So war es ein sportlich attraktiver und aus Gersdorfer Sicht auch erfolgreicher Wettkampftag. Insgesamt elf Gersdorfer Turner gingen bei ihrem Heimwettkampf an die Geräte.
Das zahlenmäßig größte Starterfeld stellten auch in diesem Jahr wieder die Jungen der Altersklasse (AK) bis 14 Jahre und so mussten sich die Gersdorfer gegen über 30 Mitkonkurrenten behaupten. Besonders gut gelang das Ben-Taylor Pfabe, der sich nach starkem Wettkampf die Bronzemedaille sichern konnte. Toni Skobel (13.), Paul Stoll (20.) und Aurelio Hartig (27.) erreichten ebenfalls zufriedenstellende Ergebnisse. Pokalsieger wurde auch diesmal wieder Vorjahressieger Artur Unger vom SV Felsenkeller Dresden.
Zeitgleich stellte sich auch Volker Löffler in der AK 50 – 69 Jahre den Kampfrichtern und es kam zu einem weiteren Schlagabtausch mit Freund und Dauerrivale Wolfram Mainer vom TSV Germania Werdau. Beide konnten mit souveränen Übungen überzeugen. Am Ende hatte Mainer mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur 0,3 Punkten die Nase vorn und verwies Löffler auf Rang 2.
Während der Wettkampf am Vormittag noch an Stützgeräten ausgetragen wurde, wurde der Wettkampf am Nachmittag an den Hochgeräten fortgesetzt. Artur Müller erturnte sich im Kinderwettkampf der Leistungsklasse (LK) 4 einen sehr guten 5. Platz. Der Siegerpokal ging mit Marius Burghila an die Turnerschaft der HSG DHfK Leipzig. Noch besser lief es für Finley Neubert (Jugend LK 3), der einmal mehr zeigte, dass er mit der starken Konkurrenz aus Dresden, Chemnitz und Leipzig hervorragend mithalten kann. Am Ende fehlten ihm nur wenige Zehntel zum obersten Treppchen und Neubert beendete seinen Wettkampf hinter Vladyslav Khromiak (HSG DHfK Leipzig) auf Rang 2.
Jubeln konnten die Turner und Fans der SSV Blau-Weiß Gersdorf dann im Männerbereich. Niklas Haase und Enzo Oppitz (Männer LK 3) feierten einen fulminanten Doppelsieg und verwiesen die übrigen Turner mit deutlichem Abstand auf die Plätze. Knapper ging es im Wettkampf der Männer LK 2 zu. Hier mussten sich André Uhle und Max Kern vor allem gegen die leistungsstarken Gerätekünstler der HSG DHfK Leipzig behaupten. Am Ende reichte es für Uhle punktgleich mit Fiete Schulz aus Leipzig zum Sieg. Max Kern verfehlte auf Rang vier eine Podiumsplatzierung zwar knapp, konnte mit seinen gezeigten Leistungen aber dennoch zufrieden sein.
Für die Blau-Weißen war das Gersdorfer Pokalturnen gleichzeitig auch eine letzte Generalprobe vor ihrem ersten Auftritt in der offenen Thüringer Landesliga, an welcher sich das Team in diesem Jahr erstmalig beteiligen wird. An insgesamt vier Wettkampfwochenenden ermitteln Mannschaften aus Thüringen und Sachsen ihre Besten. Der Ligaauftakt, auf den im weiteren Training nun fieberhaft hingearbeitet wird, findet bereits am zweiten Märzwochenende in Weimar statt.